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Verarbeitung und Vermarktung auf dem Hof

Stand ZA24

Die vergangenen zwei Jahre haben einmal mehr gezeigt, wie sich Absatzmärkte durch äußere Einflüsse verändern können. Umso wichtiger ist es, Teilbereiche seiner Kartoffelvermarktung selbst in der Hand zu behalten. So haben viele Betriebe schon seit Jahren und Jahrzenten den direkten Absatzweg zum Verbraucher gewählt und professionalisiert. Die Lösungen reichen von der einfachen Kartoffelkiste auf dem Hof, bis hin zu hoch spezialisierten Unternehmungszweige, die Kartoffel im Betrieb weiter zu verarbeiten und direkt oder über den regionalen Lebensmitteleinzelhandel in den Markt zu bringen.

Das Special „Verarbeitung und Vermarktung auf dem Hof“ widmet sich diesem Thema, rund um die Lagerung, Reinigung, das Abpacken, Weiterverarbeiten und Vermarkten auf dem eigenen Betrieb.

Präsentiert werden sollen innovative Ideen zur Vermarktung der eigenen Knolle bis hin zu der Entwicklung einer eigenen Marke und der entsprechenden Bewerbung.

Auf der Ausstellerseite richtet sich das Special an alle Unternehmen, die dem Kartoffel Anbauer (technische) Lösungen für den Hof für diese Bereiche anbieten. Von der Sortier- und Reinigungstechnik, Abpacken, Verarbeiten bis hin zu Verkaufsautomaten oder Onlineplattformen.

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Partner

Verband Norddeutscher Direktvermarkter e.V.

Die Direktvermarktung hat nicht nur eine langjährige Tradition, sondern bietet vielen landwirtschaftlichen Betrieben erhebliche Vorteile. Verbraucher wünschen sich Alternativen zur anonymen Herkunft von Produkten und kaufen direkt beim Erzeuger ein, weil sie Vertrauen in die Produkte haben und das Thema „Gesundheit und Ernährung“ eine immer wichtigere Rolle im Leben einnimmt. Aber auch bei Gastronomen und Lebensmitteleinzelhändlern ist ein Umdenken spürbar. Wir setzen uns dafür ein, dass Einkommen landwirtschaftlicher Betriebe über die regionale Vermarktung zu sichern. Darüber hinaus wollen wir den ländlichen Raum stärken und die Nahversorgung dauerhaft ermöglichen.

Das sagen die Direktvermarkter

Name, Vorname: Severloh, Sina

Alter: 36 Jahre

Betrieb: Gemischtbetrieb mit Tierhaltung im kleineren Maßstab mit Legehennen, Masthähnchen und Mastschweinen, Ackerbau mit Kartoffel-, Mais- und Getreideanbau sowie Biogasproduktion und Hofladen

Lage: südlicheres Niedersachsen im Landkreis Celle, 10km von der Kreisstadt entfernt

Produktschwerpunkt(e): Vermarktung der Kartoffeln über den eigenen Hofladen und an Wiederverkäufer (Inhabergeführter Einzelhandel und andere DV), dabei 8 verschiedene Sorten an Speisekartoffeln in allen verschiedenen Kocheigenschaften

Vermarktungsstrategie(n): Der Großteil der im Betrieb angebauten Kartoffeln geht über Verträge in die industrielle Weiterverarbeitung, ein kleiner Teil wird „auf dem Hof vermarktet“ und bearbeitet (inklusive Lager-, Sortier- und Abpacktechnik)

Über den Weg in die Direktvermarktung

Die Kartoffel ist schon seit mehreren Jahrzehnten Teil der betrieblichen Fruchtfolge. Auf Nachfragen aus der dörflichen Bevölkerung wurde vor ungefähr 25 Jahren damit begonnen die Speisekartoffel auch direkt auf dem Hof an den Verbraucher in unterschiedlichen Gebindegrößen abzugeben. Nach und nach wurde die Nachfrage größer und der Verkauf nahm die Gestalt eines Selbstbedienungsstands an. Daraufhin wurden dann statt einer Sorte, drei Sorten Kartoffeln angebaut. Außerdem kam dann vor ca. 15 Jahren die Legehennenhaltung für die DV hinzu. Angefangen bei 50 Hennen und „ein paar Reihen Kartoffeln“ wurden davon über die Jahre 3ha Kartoffeln mit über 8 Sorten Kartoffeln und 1200 Legehennen“.

„Im Jahr 2012 wurde ein Teilgebäude zu einem Hofladen ausgebaut. Die Auswahl der eigens hergestellten und produzierten Produkte hat sich erweitert und professionalisiert und die Direktvermarktung ist somit zu einem eigenen Standbein für den Betrieb geworden. Und das alles nur mit und durch die Kartoffel, die immernoch einen großen Anteil am Umsatz in der Direktvermarktung hat“.

Über die Vorteile der Verarbeitung und Vermarktung von Kartoffel auf dem Hof

„Die Wertschöpfung durch die Vermarktung direkt an den Kunden ist bei der DV am Größten. In Kombination mit anderen (auch eigenen) Produkten wird hier ein ganzes Standbein „unterhalten“. Dabei ist die Kartoffel schon immer Aushängeschild des Betriebes gewesen. Vor allem da die weiteren betrieblichen Voraussetzungen (wie Technik, Lager, Beregnung (!!!), geeignete Böden und Know How) schon lange Teil des Betriebes waren. Die Investitionsschwelle gestaltete sich also als sehr gering und die Entwicklung der DV kam außerdem nicht sprunghaft, sondern der Nachfrage angepasst. Noch immer ist die Kartoffel ein guter Grund, warum die Kunden zu uns auf den Hof kommen. Oftmals profitieren wir im Hofladen davon, dass deshalb noch weitere Produkte gekauft werden. So konnte der Betrieb an und mit der Kartoffel wachsen und hat in der DV und den dazugehörigen selbst hergestellten Produkten einen stabilen Betriebsschwerpunkt bilden können“.

Über die weitere Entwicklungsmöglichkeiten für die ab Hof Vermarktung

„Bisher hält sich der Anbau und die Vermarktung stabil. Somit hoffen wir, dass die „einfache“ Vermarktung der Kartoffel als Speisekartoffel in verschiedenen Gebindegrößen weiterhin ein wichtiger Teil des Betriebes bleibt. Oftmals wird seitens der Gastronomie nach geschälter Ware gefragt. Bisher waren uns die hygienischen Auflagen zu hoch und umständlich. Ansonsten soll versucht werden die Kartoffel als weiterverarbeitetes Produkt mit in den Hofladen zu integrieren (Suppen, Salate, etc…)“.

„Ein bestehender aber neuer Online-Shop unterstützt die Direktvermarktung mit dem Vertrieb von Gemüsekisten und der Möglichkeit für den Kunden Waren zu bestellen und zusammenpacken zu lassen, um sie kontaktlos/kontaktarm abholen zu können“.

Mitaussteller