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Kartoffelbestellung – Basis für erfolgreichen Kartoffelanbau

Mit einer standortgerechten Kartoffelbestellung wird die Basis für einen erfolgreichen Kartoffelanbau gelegt. Dabei geht es sowohl um ein lockeren, nicht zu feuchten und ausreichend warmen Boden als auch um eine gleichmäßige Ablage der Pflanzknollen in der Reihe. Eine gebrochene Sortierung des Pflanzgutes kann die Startbedingungen weiter verbessern, da bei annähernd gleich großen Knollen eine konstante Legetiefe leichter eingehalten werden kann. Zudem liegen Triebkraft und Entwicklungsgeschwindigkeit auf einem vergleichbareren Niveau und führen am Ende zu einem einheitlicheren Erntegut in der entsprechenden Verwertungsrichtung.

Dr. Rolf Peters
PotatoConsult UG
redaktion@dlg.org

In Westeuropa sind auf den kartoffelbauenden Betrieben vorrangig vierreihige Legemaschinen im Einsatz, wobei ein zunehmendes Interesse an angehängten Ausführungen zu verzeichnen ist. Dies liegt sowohl in einer mit dem Pflanzgutvorrat steigenden Flächenleistung als auch in der einfacheren Kombinierbarkeit mit weiteren funktionalen Baugruppen begründet. Während die Werkzeuge für den Enddammaufbau auch bei den angebauten Maschinen heute schon vielfach zur Standardausrüstung gehören, lassen sich Reihendüngung und Bodenbearbeitung über das maschineneigene Fahrgestell leichter in die angehängten Baureihen integrieren. Auf kleineren Flächen und in hängigen Regionen ist jedoch die höhere Wendigkeit der angebauten Maschinen ein entscheidender Vorteil, sodass für die zusätzlichen Baugruppen vor allem die Fronthydraulik des Traktors genutzt wird. Daneben werden für den Heckanbau auch sehr kompakte Lösungen aus Bodenbearbeitungswerkzeug, Legeeinheiten und Enddammaufbau angeboten, bei denen der traktorseitig angeordnete Bunker zu einer deutlichen Reduzierung der erforderlichen Hubkräfte und damit der Traktorgröße beiträgt.

Bei den klassischen 6- und 8-reihigen Legemaschinen ist aufgrund ihrer Breite für den Straßentransport eine Längsfahrvorrichtung unumgänglich. Eine einfach zu handhabende Alternative bieten in diesem Leistungssegment klapp- oder drehbare Ausführungen, bei denen z. B. die äußeren zwei oder vier Legeeinheiten ebenso wie die Werkzeuge für den Enddammaufbau für die Straßenfahrt eingeklappt werden. Der zentrale Pflanzgutbunker versorgt die äußeren Legeeinheiten im Betrieb über sensorgesteuerte Zuführbänder und die Reihendüngung kann über einen Fronttank umgesetzt werden.

Der Markt für die zweireihigen Legemaschinen ist zweigeteilt, denn hier gibt es zum einen die leichten und einfach aufgebauten Baureihen, die vor allem auf sehr klein strukturierte Exportmärkte ausgerichtet sind.

Zum anderen werden aber auch leistungsstarke angebaute und angehängte zweireihige Modelle angeboten, die vorrangig auf separierten Flächen mit Spurweiten von 1,8 m zum Einsatz kommen. Aufgrund ihrer Bunkergröße von bis zu 3 t lassen sich die Nebenzeiten beim Legen deutlich reduzieren und ein Straßentransport ist ohne Umbaumaßnahmen möglich. Zu diesem Marktsegment zählen auch die dreireihigen Legemaschinen, die bei identischer Spurweite drei Reihen Kartoffeln in ein ebenes Bett legen und über die gleichmäßigere Standraumverteilung der Pflanzen eine Erhöhung des Marktwareanteils bei Pflanzkartoffeln oder gezielt kleinfallender Speiseware anstreben.

Im Laufe der Entwicklung hat sich die Legemaschine zu einer multifunktionalen Einheit entwickelt, die neben dem eigentlichen Legeprozess eine Vielzahl weiterer Funktionen, wie Pflanzbettbereitung, Reihendüngung, Pflanzgutbehandlung und Enddammaufbau, übernommen hat. Um dennoch eine hohe Arbeitsqualität und Flächenleistung sicherzustellen, nutzen die Hersteller vielfältige elektronische Sensor- und Regeltechniken, die sowohl die Überwachung der laufenden Arbeit als auch das Abspeichern bewährter Einstellungen für vergleichbare Einsatzbedingungen übernehmen. Gleichzeitig erfolgt über die ISOBUS-Technik eine immer stärke Vernetzung der Legemaschine mit dem Traktor, aber zunehmend auch die Nutzungsmöglichkeit weiterer betrieblicher Softwarelösungen, wie Schlagkarteien oder einem vorgeplanten Spurmanagement. Vermehrte hydraulische und elektrische Antriebe gewährleisten dabei eine Umsetzung der z. T. reihenspezifischen Vorgaben, beispielsweise bei der Variation des Legeabstandes und der Düngeraufwandmenge in den Nachbarreihen von Fahrgassen. Um die Vielzahl der Informationen durch den Traktorfahrer erfassen und verarbeiten zu können, versuchen die Hersteller die Steuerterminals so weiterzuentwickeln, dass sie sich noch intuitiver bedienen lassen, aber möglichst auch einen maschinenübergreifenden Programmaufbau mit einem gewissen Wiedererkennungswert nutzen.